Agnes

Agnes

von Peter Stamm

Eigentlich ist er Sachbuchautor. Doch als er eine Beziehung mit Agnes beginnt, überredet sie ihn, eine Geschichte über ihre Beziehung zu schreiben. Ein spannendes Spiel beginnt. Doch aus dem Spiel wird Ernst, als die echte Agnes schwanger wird. Agnes im Buch darf nicht schwanger werden, der Autor will kein Kind, die Geschichte hat sich verselbstständigt. Philipp Dürschmied und Mirjam Birkl (Schauspiel) erzählen unter der Regie von Tonio Kleinknecht nicht nur die Liebesgeschichte zwischen Agnes und dem Erzähler, sondern spüren auch bildgewaltig und multimedial (Video: Marco Kreuzer) den Möglichkeiten und Gefahren des Schreibens, Erzählens und Spielens nach. Wie wird mein Leben durch Fantasie beeinflusst? Welchen Einfluss hat Literatur auf mich? Wie verändern Geschichten meine Wirklichkeit? Wieso ist es so schwer, zwischen Freiheit und Sicherheit den richtigen Weg zu finden? Diesen Fragen geht die Inszenierung nach. Und die Aalener Band „Tightrope“ verwandelt die Gedanken live in Musik.

Peter Stamm wurde 1963 als Sohn eines Buchhalters geboren und wuchs mit drei Geschwistern in Weinfelden im Kanton Thurgau auf. In der Schule sei er nach eigenen Angaben unterfordert gewesen und habe deshalb bereits früh viel Zeit in seiner Phantasiewelt verbracht. Nach Primar- und Sekundarschule absolvierte Stamm von 1979 bis 1982 eine kaufmännische Lehre und arbeitete zeitweise als Buchhalter. Auf dem zweiten Bildungsweg legte er die Matura ab. Stamm erhielt auf seine ersten literarischen Versuche viele Absagen. Seine ersten drei Romane fanden keinen Verlag. „Agnes“, der vierte Roman, den er mit 29 zu schreiben begann, wurde erst sechs Jahre später veröffentlicht (1998). Seit 2012 ist Agnes Abiturthema, 2016 wurde „sie“ verfilmt.

Fotos von Peter Schlipf