Theater Freiburg
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Medea

von Simon Stone nach Euripides
Theater Freiburg

Anna ist zurück.
Die erfolgreiche Ärztin und Wissenschaftlerin hatte zugunsten ihres Mannes Lucas und ihrer gemeinsamen Kinder auf die Karriere verzichtet, die statt ihrer nun Lucas gemacht hat – dank ihrer Forschungsleistungen. Als Anna von seiner Affäre mit Clara, der jungen Tochter ihres gemeinsamen Chefs, erfuhr, mischte sie Lucas Gift ins Essen. Er überlebte und Anna kam in eine geschlossene Anstalt ...
Nun ist Anna aus der Psychiatrie entlassen und versucht ihr Leben zurückzugewinnen. Doch alles scheint verloren: Sie darf ihren Beruf nicht mehr ausüben, ihr Mann hat das Sorgerecht für die Söhne und will sich scheiden lassen, um Clara heiraten zu können. Alle sehen in Anna eine tickende Zeitbombe ... Ist sie auf Versöhnung oder Rache aus?
Seit Euripides 431 v. Chr. seine Interpretation der griechischen Sage um "Medea" in Athen zur Uraufführung brachte, entstanden hunderte Varianten und Versionen des Mythos'. Der Australier Simon Stone verknüpft den antiken Topos mit der wahren Geschichte einer US-amerikanischen Ärztin, die 1995 nach ihrer Scheidung das Familienhaus in Brand setzte und zwei ihrer Kinder tötete. Mythos, Fiktion und Realität verbinden sich in Stones Text zu einer hochmodernen Tragödie, die von der jungen litauischen Regisseurin Kamilė Gudmonaitė als spannender Psychothriller erzählt wird.

Simon Stone (*1984 in Basel) wuchs in Cambridge/England und Melbourne/Australien auf. Nach einem Studium an der Melbourne University arbeitete er als Schauspieler, Autor und Theaterleiter. Mit der erfolgreichen Inszenierung und Überschreibung von „The Wild Duck“ (Belvoir Theatre, Sydney 2011) gelang ihm international der Durchbruch. 2014 inszenierte Simon Stone zum ersten Mal in Deutschland am Theater Oberhausen („Die Orestie“). 2015 wurde er mit seinem Film „The Daughter“(basierend auf „The Wild Duck“) zum International Film Festival nach Toronto und zu den Filmfestspielen von Venedig eingeladen. Im selben Jahr wurde er Hausregisseur am Theater Basel. In Produktionen und Koproduktionen des Theaters Basel mit dem Burgtheater entstanden beeindruckende Stone-Inszenierungen, die fast jährlich zum Theatertreffen nach Berlin eingeladen wurden: „John Gabriel Borkman“ (2016, Burgtheater Wien/Theater Basel/Wiener Festwochen), „Drei Schwestern“ (2017, Theater Basel) und „Hotel Strindberg“ (2019, Burgtheater Wien/Theater Basel/Wiener Festwochen). Für seine Arbeiten wurde Simon Stone mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. 2018 mit dem Kunstpreis in der Kategorie Darstellende Kunst der Akademie der Künste Berlin.
Mit seiner Adaption von „Drei Schwestern“ wurde er 2017 zum Autor des Jahres in der Kritikerumfrage von Theater heute gewählt.

Das Theater Freiburg beherbergt die Sparten Musiktheater, Schauspiel, Tanz & Performance sowie das Junge Theater. Mit rund 370 Beschäftigten werden auf vier Bühnen im Haus Eigenproduktionen, Koproduktionen und Gastspiele hergestellt und gespielt. Rund um die Bühnen entsteht in jeder Spielzeit ein vielfältiges kulturelles Angebot.Das Theater Freiburg hat sich international den Ruf eines der führenden Mehrspartenhäuser im deutschsprachigen Raum aufgebaut. Mit Antritt seiner Intendanz hat Peter Carp 2017 die städtischen Bühnen zum „Weltempfänger“ erklärt und seine langjährige Förderung internationaler, im deutschsprachigen Raum größtenteils noch völlig unbekannter Regietalente intensiviert. Somit versteht sich das Theater Freiburg als Ort der künstlerischen Vielfalt und Diversität.