Theater trifft ...

Theater trifft ...

Oberbürgermeister Thilo Rentschler zum Spielzeitmotto "Innere Sicherheit"

Die letzte Spielzeit im Wi.Z lässt die Verantwortlichen des Theaters der Stadt Aalen nicht melancholisch, sondern - passend zum Spielzeitmotto „Innere Sicherheit“ – experimentierfreudig werden. So stehen in dieser Spielzeit ganze drei Uraufführungen auf dem Spielplan. Das Leitungstrio um Tonio Kleinknecht stellt diese zum Spielzeitauftakt am 21.09.2019 im Foyer des Wirtschaftszentrum in der Ulmer Str. vor und sprach mit Oberbürgermeister Thilo Rentschler.

Die Retroglühbirnen über der Bar tauchen das Foyer in warmes, gelbes Licht. Sonst ist es dunkel. Die ZuschauerInnen haben es sich auf den roten Barhockern, die im ganzen Foyer verteilt sind, mit einem Glas in der Hand gemütlich gemacht.“ Es erwartet Sie und uns eine spannende Spielzeit“, verspricht Intendant Tonio Kleinknecht, als er alle Anwesenden begrüßt, „nicht nur wegen des Umzugs in den Kulturbahnhof, sondern auch, weil wir uns an drei Uraufführungen wagen!“ Somit erlebt das Theater der Stadt Aalen persönlich eine Zeit, in der es „Innere Sicherheit“ braucht. Was „Innere Sicherheit“auf politischer Ebene bedeutet, darüber sprechen Tina Brüggemann, Chefdramaturgin und stellvertretende Intendantin, und Tonio Kleinknecht mit Oberbürgermeister Thilo Rentschler. Besonders im Hinblick auf die szenische Lesung des Abends „Meinen Hass bekommt ihr nicht!“ von Antoine Leiris stimmen die Worte des Oberbürgermeisters tröstlich, nach denenAalen statistisch gesehen eine der sichersten Städte in Deutschland sei. Antoine Leiris verlor 2015 bei einem Attentat seine Frau und wurde plötzlich alleinerziehender Vater eines 17-Monate alten Sohnes. Seiner Trauer verlieh er in einem beeindruckenden, weil vertrauensvollen Manifest Ausdruck. Gerade Kunst und Kultur – wie das Theater und das (inter)kulturelle Leben in Aalen - schaffen einen Raum für Vertrauen durch Begegnung und damit den Nährboden für wahre „Innere Sicherheit“ jenseits statistischer Daten. Da sind sich alle Anwesenden einig und stimmen Oberbürgermeister Rentschler zu. Trotz aller präventiven Maßnahmen dürfe man nie vergessen, (kulturelle) Erlebnisse auch zu genießen, meint Rentschler. Die Hauptfigur in Lisa Sommerfeldts „Wing.Suit“, einer Auftragsarbeit für das Theater der Stadt Aalen, überhöht indes den Genuss und das Wissen, dass man niemals absolute Sicherheit haben kann, und betreibt exzessiv Extremsport, arbeitet exzessiv und geht exzessiv fremd - mit dem Ergebnis, dass alle Beteiligten in den persönlichen Abgrund gerissen werden.(Premiere: 28.9.19, 20 Uhr im Wi.Z) Im Fall der Fälle: „Würden Sie sich für Karriere oder die Menschen entscheiden, die Ihnen wichtig sind?“, fragt Tina Brüggemann. Sara in Olivier Garofalos „Warte nicht auf den Marlboro-Mann“wird mit dieser Frage konfrontiert, als sie eines Tages die Nachricht erhält, dass ihr Partner einen lebensgefährlichen Motorradunfall hatte. Wäre Oberbürgermeister Thilo Rentschler Zuschauer des interaktiven Kindertheaterstücks „BAM! Ich bin glücklich!“ (Premiere: 13.10.19, 15 Uhr im Wi.Z) von Lorenz Hippe, das einem Computerspiel nachempfunden ist, so würde er sich vor Ort für Option B entscheiden können. Für welche Option sich Sara letztlich entscheidet, kann man ab dem 19.10.19 um 20 Uhr im Alten Rathaus sehen. „Eines ist sicher“, meint Oberbürgermeister Rentschler abschließend, „wir haben in diesem komplexen {digitalisierten, Anm. der Redaktion] System des Zusammenlebens genügend Verhaltensmuster, Rituale und Strukturen, die dabei helfen, unser Leben in vorsehbaren Mustern zu leben, ohne dabei an Spannung zu verlieren. Und das ist auch gut so. DennVertrauen ist gut. Punkt.“ Diese Spielzeit wird gut. Punkt.