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Woyzeck

Ein Opernspiel von Marijn Simons (Musik) und Tonio Kleinknecht (Libretto) nach Georg Büchner
in Kooperation mit den Opernfestspielen Heidenheim

Wenn das System wichtiger wird als der einzelne Mensch (und das erleben wir ja gerade), hat uns dieses Stück um den Soldaten Woyzeck viel zu sagen. Sein Hauptmann, der ihn demütigt, wo er kann, seine Geliebte Marie, die er aus Geldmangel nicht heiraten darf, sein Zusatzerwerb als medizinisches Versuchskaninchen zermürben ihn, bis er es nicht mehr aushält und selbst Gewalt gegen seine Geliebte anwendet.

Büchner untersucht am „Subjekt Woyzeck“ die Frage unserer Abhängigkeit von gesellschaftlichen Bedingungen, die „außer uns liegen“, nach individueller Freiheit und schicksalhafter Determination und kommt zu dem Schluss: „Jeder Mensch ist ein Abgrund; es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.“

Diese Produktion wird gefördert durch die Baden-Württemberg Stiftung.

GEORG BÜCHNER Am 17. Oktober 1813 wird Karl Georg Büchner in Goddelau bei Darmstadt geboren. Sein Vater Ernst Karl Büchner (1786–1861) ist ein Mediziner und Amtschirurg in Goddelau. Georg Büchner hatte fünf Geschwister. Er studierte in Straßburg Naturwissenschaften, Medizin und Philosophie. Im November 1833 wechselte Georg Büchner zur Universität nach Gießen. Im Großherzogtum Hessen bekam er unmittelbar die Schikanen der Obrigkeit und die Gewalt zu spüren. Er gründete darauf die „Gesellschaft für Menschenrechte“ und veröffentlichte im Juli 1834 die Flugschrift der „Hessische Landbote“. Unter der Parole „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ sollte die Landbevölkerung zur Revolution aufgerufen werden. Wegen seiner radikalen politischen Aktivitäten musste Georg Büchner 1835 fliehen. Er floh nach Straßburg und ging dann später nach Zürich. Dort nahm er einen Lehrauftrag als Privatdozent an der medizinischen Fakultät an. Am 02. Februar1837 erkrankte Büchner an Typhus. Siebzehn Tage später starb er mit von nur 24 Jahren.